Metamorphmusik
μεταμόρφωσις (metamórfōsis): (griech.) Umgestaltung, Umwandlung, Verwandlung
Metamorphmusik versteht sich als kleine, verspielte Knospe der Idee, dass alles Lebendige beständigem Wandel unterliegt. Eine Knospe, die aufblüht, verblüht, zerfällt und sich neu entdeckt. Die völlig gewöhnlich ist und dadurch doch jeden Moment besonders. Wandelbarkeit ist keine Frage von Möglichkeit – sondern Notwendigkeit.
Alte Musik ist zu einem festen Begriff geworden. Man kann ihr bestimmte Kriterien zuordnen und sie somit für uns ein stückweit greifbarer machen. Ein hilfreicher Schlussstrich. Und doch sind die Grenzen mancherorts ein wenig dünner, als man eingangs vermuten mag…
Unsere Musik hat sich in das Spiel mit der Klangwelt des Mittelalters verliebt. Mit behutsamen aber ruhelosen Händen hegen und pflegen wir den regen Wuchs ihrer Sprösslinge. In dankbarer Anerkennung ihrer Wurzeln versuchen wir, mit offenem Geist neue Worte für eine alte Geschichte zu finden – Um Schlussstriche zu vermeiden, ein Gefühl zu erwecken und das Verstehen auf später zu verschieben.
Metamorphmusik will Fragen stellen und den offenen Dialog suchen: Wie beweglich ist das „Klangbild Mittelalter“ – Wie viel Innovation verträgt es? Was erwarten wir – und welche Vorannahmen, welche Vorstellungen, welche Gefühle liegen dieser Erwartungshaltung zugrunde?
Metamorphmusik will das Fragen erlebbar machen, Freude am Fragen wecken und dabei Freude am Fragen haben. Metamorphmusik will unbedingt und ganz dringend Lust auf Antworten machen – aber keine geben.
Metamorphmusik will sich nicht zu ernst nehmen. Will nicht zu viel über sich verraten. Will dazu einladen, sich einzulassen. Will sich verändern.